Wir nennen sie liebevoll Frühchen - weil sie so klein sind - oder weil wir ihnen so wenig zutrauen...
Unser Angebot richtet sich an Pflegende und Mediziner*innen neonatologischer Stationen, Hebammen, Physiotherapeut*innen, Psycholog*innen, Elternberater*innen und Praxisanleiter*innen, an all diejenigen Menschen, die Entwicklung und Zukunft von Kindern und Familien unter besonderen Umständen mitgestalten und begleiten.
Unser Grundsatz bei allen Veranstaltungen ist das Verknüpfen neuester theoretischer Erkenntnisse mit praxisnahen Inhalten.
Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen und Ideen und möchten Ihnen Impulse für die tägliche Arbeit geben. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, besuchen Sie unsere Workshops. Wir sind gespannt auf einen regen Austausch!
Im deutschsprachigen Raum haben an unseren Workshops bislang mehr als 1500 Angehörige verschiedenster Professionen aus dem Bereich der Neonatologie und Geburtshilfe teilgenommen. Wir sehen uns dabei als Ergänzung zu ähnlichen Fortbildungen wie dem Neonatalbegleiter des AZLS, der Heidelberger EFIB-Fortbildung oder dem FINE-Trainingsprogramm.
Inhouse-Schulungen ermöglichen bedarfsbezogene und klinikspezifische Fortbildungsinhalte.
Das Team profitiert von einem einheitlichen Wissensstand, der Klinikträger kann so auch kostengünstig eine größere Anzahl Mitarbeiter*innen schulen.
Themenschwerpunkte sowie Ort und Zeit können sie im Vorfeld bedarfsgerecht mit uns abstimmen.
Neben Inhousschulungen und Workshops haben Sie die Möglichkeit neotrainer für neonatologische Fachvorträge oder Seminare zu buchen. Unser inhaltlicher Schwerpunkt liegt auch hier in der Verknüpfung von evidenzbasiertem Wissen mit praxisnahen Inhalten. Wir sind offen für Ihre Vorschläge und Ideen und sind gespannt darauf Sie kennenzulernen.
Im Kontext zur intensivmedizinischen Versorgung von Früh- und Neugeborenen schaffen entwicklungsfördernde Konzepte Rahmenbedingungen, die die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen. Rahmenbedingungen, die auf den Konzepten von Heidelise Als und Marina Markovic basieren und die der Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ in seinen Leitlinien bereits 2006 umfassend formuliert hat.
Frühgeborene sind, bedingt durch ihre Unreife, deutlich gefährdeter in Bezug auf eine normale Entwicklung vor allem das unreife kindliche Gehirn ist sehr verletzlich und vollzieht im letzten Schwangerschaftsdrittel entscheidende Entwicklungsschritte, allerdings in einer Umgebung, die sich erheblich von der des geschützten Uterus unterscheidet.
Der Workshop gibt eine theoretische Einführung in die Thematik und stellt Möglichkeiten der praktischen Umsetzung vor. Unser Augenmerk liegt dabei auf der Einbeziehung der Familie von Anfang an.
Alles was wir mit dem zu früh geborenen Kind tun ist idealerweise ein Miteinander, ausgehend vom Kind, von seinen Eltern oder uns. Ein Prozeß, der gleichermaßen mitgestaltet wird und nur gelingen kann, wenn wir das Verhalten des Kindes aufmerksam beobachten und wahrnehmen, uns einfühlen und verstehen und angemessen darauf reagieren. Dieser Workshop möchte:
…Ihren Blick schulen…Ihnen die Feinzeichen Frühgeborener näherbringen…Sie ermutigen in einen intensiven Dialog mit den kleinen Patienten zu treten…Sie motivieren, im dauernden Dialog zu bleiben mit den Eltern und ihren Kolleg*innen.
Anhand von Foto- und Videomaterial besprechen wir gemeinsam Signale und Feinzeichen die uns Frühgeborene in bestimmten Situationen zeigen. Wir finden gemeinsam Möglichkeiten wie man Frühgeborene vor unphysiologischen oder unnötigen Reizen schützen kann und sie in ihren Bemühungen zur Selbstregulation unterstützt.
Die Schwerpunkte des Workshops liegen im täglichen Handling, dem Stress- und Schmerz- Management und dem Bindungsaufbau. Stillen und Ernähren, sowie eine frühe Elternintegration und -anleitung spielen ebenso eine wichtige Rolle.
In der medizinischen Fachwelt wurde das Bonding nach der Geburt lange Zeit als nicht so bedeutsam eingeschätzt. In den letzten Jahren hat sich die Studienlage hierzu jedoch verbessert und viele Neonatologien widmen sich mittlerweile intensiv - und dies auch bei sehr unreifen Frühgeborenen - diesen ersten Momenten des Kontaktes zwischen Mutter/Vater und Kind nach der Entbindung.
Die ersten Stunden nach der Geburt eines Kindes stellen eine hochsensible Phase dar, in der Grundlagen für das spätere Bindungsverhalten, für die Mutter- Kind-Interaktion, ihre Feinfühligkeit und möglicherweise für die lebenslangen psychosozialen Perspektiven eines Kindes gelegt werden. Eine ungestörte Beziehungsaufnahme zu diesem Zeitpunkt stellt somit die Weichen für die Zukunft des Kindes und der Familie. Bonding noch im Kreißsaal und später in der Neonatologie hat dabei zahlreiche Facetten:
• Fördern der Mutter/Vater-Kind-Beziehung
• Initiieren des Stillprozesses
• Mikrobiom-Transfer
• Unterstützen der Adaptation und Temperaturregulation
Dieser Workshop vermittelt theoretisches Rüstzeug zu Bindungsentstehung und Bonding und gibt anhand von Fallbeispielen mit Bild- und Videomaterial praktische Hinweise zu einem familienorientierten Vorgehen in Kreißsaal und Neonatologie.
Die Schmerzerfassung bei Früh- und Neugeborenen im klinischen Alltag ist ein schwieriges Unterfangen. Da die Kinder ihre Schmerzen noch nicht verbal äußern können, ist eine Fremdeinschätzung durch die betreuenden Personen unbedingt erforderlich. Im Alltag basiert diese Einschätzung noch häufig auf subjektivem Empfinden. Dabei besteht die Gefahr, dass Schmerzen bei Neugeborenen nicht erkannt und damit unbehandelt bleiben. Zudem ist es völlig unzureichend, wenn persönliches Empfinden die Grundlage einer adäquaten Schmerztherapie darstellt. Da Schmerzen nicht nur kurzfristige physische und psychische Auswirkungen haben, sondern auch langfristig die Entwicklung dieser kleinen Patienten beeinflussen, muss die systematische Schmerzeinschätzung und -erfassung mit Hilfe von Schmerzscores fester Bestandteil der täglichen Betreuung sein. Bisher existiert kein Goldstandard. Dennoch ist jedes Team gefordert, sich eine passende Schmerzscala je nach Patientenklientel auszuwählen und Maßnahmen zu etablieren, die Schmerzen vermeiden oder minimieren. Nur eine konsequente Schmerzeinschätzung rechtfertigt eine medikamentöse Schmerztherapie und schult ganz nebenbei den Blick und die Sensibilität der handelnden Personen.
Wir möchten ihnen Maßnahmen und Möglichkeiten vorstellen, Stress- und Schmerzen im klinischen Alltag zu erkennen, zu vermeiden und zu behandeln.
Die ersten Stunden nach der Geburt sind von immenser Bedeutung für die weitere Entwicklung von Früh- und Neugeborenen. Mitunter ist die Anspannung beim betreuenden Team sehr hoch und führt zu hoch-intensiven und mitunter chaotischen Maßnahmen. Für die Kinder bedeutet das jedoch Stress, der die physiologische Anpassung erschwert. Die ersten Minuten nach einer Geburt erfordern ein hohes Maß an Erfahrung und Einfühlungsvermögen. Ebenso wichtig sind Kenntnisse einer schonenden Erstversorgung. In diesem Workshop möchten wir Ihnen Möglichkeiten einer behutsamen Frühgeborenen–Erstversorgung vorstellen. Wir besprechen Möglichkeiten der Beatmungsvermeidung, der nichtinvasiven Surfactantapplikation (LISA) sowie einer frühzeitigen Elterneinbeziehung.
Die Umstellung auf das extrauterine Leben erfordert biologische Anpassungsvorgänge die man erkennen und unterstützen kann. Auch bei einer vermeintlich risikofreien Geburt können unvorhersehbare Komplikationen auftreten die das Neugeborene gefährden.
Da man Risikosituationen nicht immer voraussehen kann, muss das Personal vor Ort für jeden möglichen Notfall gerüstet sein.
Das bedeutet zu erkennen, ob und wann ein Neugeborenes Hilfe benötigt, wann eine Reanimation wie eingeleitet werden muss, wie man z.B. eine Maskenbeatmung und Herzdruckmassage durchführt.
Wir vermitteln Ihnen in diesem Worshop die Grundlagen der Neugeborenen–Erstversorgung basierend auf den aktuellen Leitlinien in Theorie und Praxis.
Die Rolle der Eltern auf neonatologischen Stationen hat sich gewandelt, heraus aus einer Passivität, hin zu aktiven Mitgestaltern des therapeutischen Prozesses. Wenn die Entlassung nach Hause ansteht, wird die Angst wieder grösser. Nicht selten entsteht eine Versorgungslücke, diese zu schließen ist das Ziel sozialmedizinischer Nachsorge-Strukturen die den oft abrupten Übergang von wochenlanger Klinikbetreuung ins ambulante „Nirwana“ auffangen können. Etablierte Nachsorge-Einrichtungen konzentrieren sich auf die psychosoziale Betreuung der Eltern von frühgeborenen und schwerstkranken Kindern sowohl während der Klinikzeit als auch bei der Überleitung ins häusliche Kinderzimmer. Der Unterstützungsansatz ist facettenreich und vereint die Arbeit aus den Berufsgruppen Kinderkrankenpflege, Geburts- und Kindermedizin, Case-Management, Psychologie, Sozialarbeit, sowie Seelsorgern und ehrenamtlichen Helfern, damit sich die Familie rasch allein in der veränderten Lebenssituation wiederfindet.
Der Workshop gibt eine theoretische Einführung in die Thematik sowie deren gesetzliche Grundlagen. Wir stellen Möglichkeiten der praktischen Umsetzung vor, dabei liegt unser Augenmerk auf der Begleitung der Familie von Anfang an.